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Ein Getreidesilo für Lukumbo

Was ist schöner, als wenn eine Schulung gleich Früchte trägt??

Eine Gruppe aus „unserem Lieblingsdorf“ Lukumbo ist im April 2021 nach Mchinga an die Küste zu KT gereist, um nachhaltige und einfach umzusetzende Techniken zur Verbesserung der Ernte kennenzulernen.

Zu Hause wurde dann gleich mal ein Versuchsfeld freigeräumt – das heißt, das Elefantengras wurde mit der Machete abgemäht.

Anschließend wurde ein Feld angelegt, wie man es bei KT gelernt hatte: Auf der rechten Seite sieht man, wie die Grasabdeckung am Wegwehen gehindert wurde. Bald schon saht das Versuchsfeld recht schön aus:

Was hier wächst, ist Gemüse.

Denn was man bei KT auch lernt, ist, dass viele Krankheiten vermieden werden können, wenn man abwechslungsreich isst. In Tansania gibt es für gute Ernährung in der bildungsfernen Landbevölkerung nur eine Regel: Man muss sich nach dem Essen satt fühlen.

Das geht am besten und am billigsten mit Ugali, einem Maisbrei, der wirklich jeden Tag gegessen wird, mit wenigen Beigaben. Insgesamt ist die Gefahr der Mangelernährung groß, denn die Nahrung enthält vielfach nicht ausreichend Vitamine.

Es ist kaum zu glauben, aber wahr:

Jedes Jahr verlieren die Kleinbauern im Schnitt ca 50% ihrer Ernte an Ratten und Käfer. Sie müssen etwas von ihrer Ernte verkaufen – das ist die einzige Verdienstmöglichkeit, aber das können sie nur direkt nach der Ernte tun, wenn noch kein Käferfraß eingesetzt hat.

Genau dann ist natürlich der Preis am niedrigsten.

Sie haben auch Schwierigkeiten, ihr Saatgut für das nächste Erntejahr zu schützen, denn ein angefressenes Korn keimt nicht mehr.

Die Lösung liegt auf der Hand – man braucht ein Silo, in das man die Ernte sicher einlagern kann. Selbst wenn nur ein Teil dort gelagert wird, beispielsweise das Saatgut, oder einfach zum Essen für die zweite Jahreshälfte zwischen den Ernten, sieht die Bilanz insgesamt sehr viel besser aus:

Bei einer 8-maligen portionsweisen Entnahme des Erntegutes könnte man den Verlust schon fast als minimal bezeichnen. Er setzt ja immer erst dann ein, wenn das Erntegut nicht mehr gesichert ist.

Im Moment planen wir mit dem Pastor und dem in Lukumbo gegründeten Landwirtschaftskommittee den Bau eines Silos, mit dessen Hilfe die immensen Verluste verringert werden können.

Grundsätze: 

Jede Familie will ihre eigene Ernte einlagern. Das bedeutet, dass kein Silo gebaut werden wird, worein jeder seine Ernte schüttet, die dann anteilig wieder ausgegeben wird. Das wäre kulturbedingt in Lukumbo nicht umzusetzen.

Ein Lagerhaus muss vor Ratten schützen, vor Käfern schützen luftdichte Säcke, in die das Saatgut gefüllt wird. Kommt kein Sauerstoff in den Sack, ist Leben unmöglich, auch für Käfer.

Das Dorf überlegt sich ein System, wie Mieten erhoben werden können, von dem dann die Wächter und Betreuer des Lagerhauses bezahlt werden können.

Das Silo ist fertig!

Momentan beherbergt es die Maschinen für ein Maschinenhaus, in dem die Ernte weiter verarbeitet werden wird.

Es war ein spannender Prozess von der Entwicklung der Projektidee, der mit all seinen „Ups and Downs“ gar nicht dargestellt werden kann. Der kurze Film zeigt aber zumindest ein paar Meilensteine auf dem Weg zur Fertigstellung!

Die Scheune wird eingeweiht. Die Frauen singen und ich öffne symbolisch die Tür, um den Start der Benutzung zu feiern.
Hier nochmal ein paar Sekunden davon

Die Scheune ist in Betrieb! Hier werden die ersten luftdichten Säcke an die Bevölkerung verteilt und einige sieht man schon gefüllt in der Scheune stehen. Nächstes Jahr können die Säcke wieder verwendet werden, denn sie stehen schön geschützt. Aber wer sich welche kaufen muss, wird dann auch Geld dafür haben. Luftdichte Säcke kosten umgerechnet etwa 2 Euro, für die Bauern eine Menge Geld, das man rechtzeitig einkalkulieren muss.

Die Kirchengemeinde Luwawa hat sich ein Darlehen von 1500 Euro besorgt, um Reis aufzukaufen. Den wollen sie zu einem günstigen Zeitpunkt verkaufen, um Geld für Gemeindeprojekte zu haben. In den Bildern sieht man, wie das Geld im Gottesdienst gezeigt wird – alles muss transparent laufen. Und wie die Säcke, oben im Bild im Haus von Pastor Magonga, in der Scheune eingelagert werden (großes Bild). Die Mais-Käfer knabbern Reis nicht an, deshalb genügen normale Säcke.

Die Kirche von Luwawa hat einen Mikrokredit bekommen, um Reis einzukaufen, der in der Scheune zwischengelagert wird. Reis wird nicht von den Käfern angefallen, die den Mais anfressen. Deshalb genügen klassische, luftdurchlässige Säcke.