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Hospitation tansanischer Lehrerkräfte an deutschen Schulen

Vom niedersächsischen Ministerium für Kultur unterstützt und finanziell gefördert

Die Schule in Kilwa Kivinje hat jetzt alle baulichen Voraussetzungen, um als Grundschule geführt zu werden. Deshalb möchten wir die Lehrerinnen und Lehrer  dort anregen, neue Ideen in ihrer Unterrichtspraxis zu wagen.

In Tansania ist es üblich, in staatlichen Schulen quasi ohne Unterrichtsmaterial zu unterrichten. Die bevorzugte und traditionell überall angewendete Vermittlungstechnik ist deshalb das Vorsprechen des Lehrers und das Nachsprechen der Schüler. Entsprechend sieht die Lehrerausbildung auch wenig anderes vor.

Auch tansanische Lehrer wissen, dass eine methodische Vielfalt zu lustvolleres, nachhaltigeres Lernen ermöglicht, Aber wenn die Mittel für Unterrichtsmaterialien fehlen, hat es wenig Zweck, sich an dieser Stelle einen Kopf zu machen.

Wir möchten die Schule in Kilwa nachhaltig unterstützen, und so ausstatten, dass ein guter Unterricht stattfinden kann.

Deshalb ist es jetzt an der Zeit, den dort arbeitenden Lehrkräften Anregungen zu geben. Wie kann man unterrichten, wenn man Materialien hat? Im Frühjahr 2020 werden sie einige Schulen in Braunschweig zu besuchen, um hierfür Beispiele und Anregungen ganz praktisch zu erleben.

Die Reise befindet sich jetzt in den letzten Stadien der Vorbereitung. Die endlosen Prozesse um die Erstellung der Pässe und der Visa sind weitgehend überwunden und es freuen sich 5 Lehrerinnen und Lehrer aus Kilwa, ein Lehrer aus Mtwara (Secondary School) und zwei Lehrer aus Mbesa (Nazareti Berufsschule) auf eine spannende Reise.

Neben dem Besuch in den verschiedenen Schularten und Gesprächen mit deutschen Lehrkräften steht ein kulturelles Programm auf dem Plan.

Wir freuen uns darauf, unseren tansanischen Freunden Deutschland zeigen zu können!

Wir möchten die gern Lehrer mit Unterrichtsmaterial und Know-How unterstützen, damit ihre jeweilige Schule richtig gut wird. Damit sie eine Vision entwickeln können, wie Schule aussehen kann, haben wir insgesamt sieben Lehrkräfte verschiedener Schulen nach Deutschland eingeladen. Zusätzlich kommen zwei Dolmetscher mit. Sie werden vom 7.2.2020 bis zum 2.3.2020 in verschiedenen Schulen in Braunschweig und Umgebung hospitieren. Es kommen Lehrkräfte von der Grundschule in Kilwa Kivinje, der Secondary School in Mtwara und der Berufsschule in Mbesa. Diese Schulen liegen geografisch weit voneinander entfernt, so dass wir hoffen, ein wirkliches großes Gebiet abdecken zu können.

Schon im 4. Jahrhundert wusste der Kirchenvater Augustinus: Wer nicht reist, hat einen im wahrsten Sinne des Wortes einseitigen Blick.

Wir erwarten nicht, dass die tansanischen Lehrer unsere Unterrichtsmethoden kopieren, denn auch die deutsche Schule hat ihre Schwachstellen, wie viele Denker unserer Tage nicht müde werden uns zu erläutern.

Unsere Hoffnung ist, dass sie sehen, vergleichen, und aus dem Vergleich ihre eigene Sicht entwickeln, wie guter Unterricht im Kontext ihrer eigenen Kultur in Kilwa aussehen könnte.

Danach, im Herbst 2020 werden wir zur Nachbereitung nach Tansania reisen. Dann können wir unsere Kollegen dort fragen:

Wie können wir euch unterstützen, damit ihr eure Visionen von einer guten Schule in Kilwa Kivinje und den anderen Standorten umsetzen könnt?

Grundschule in Kilwa Kivinje: eine schöne Schule, engagierte und ambitionierte Lehrer – wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit
Die Berufsschule in Mbesa, mit der wir schon lange in verschiedenen Projekten zusammenarbeiten
Die Secondary School in Mtwara, hier haben wir in den letzten Jahren Zisternen gebaut